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>>>Illustrator - ein Auslaufmodell?

Ein Special von Illustrator-Spezialistin Monika Gause.

Wer nutzt noch regelmässig Adobe Illustrator? Bereits vor einigen Monaten haben wir uns (und Ihnen) diese Frage gestellt.

Als Schulungsfirma und Buchhändler haben wir unser Ohr "nah dran" am Markt und an der Szene. Wir merken es sehr schnell, wenn ein Programm weniger genutzt wird. War Illustrator 2010 noch fester Bestandteil unserer Schulungstour (viele der Schulungen waren ausgebucht!), gingen die Teilnehmerzahlen 2011 drastisch zurück, so weit, dass wir Illustrator 2012 aus der Tour genommen haben. Auch die Nachfrage nach Inhouse-Schulungen ging stark zurück, ebenso der Verkauf vom Illustrator-Büchern.

Wir haben bei unseren Schulungskunden nachgefragt. Nach dem Umstieg von Freehand auf Illustrator scheinen viele Anwender gemerkt zu haben, dass man mit InDesign auch gut zurecht kommt - und dass InDesign Freehand ähnlicher ist als der Illu. Vielen Anwendern reicht InDesign zudem für die anfallenden Zeichenarbeiten (Logos, Icons, etc.) aus, lediglich "Spezialisten" im Packaging, der Kartographie etc. nutzen das Programm noch intensiv.

Aber reichen diese Randgruppen aus, ein komplexes Programm wie Illustrator am Leben zu halten? Wir haben die Illustrator-Spezialistin Monika Gause um ihre Meinung gebeten. Sie hat uns Ihre Sicht der Dinge geschildert und sie kommt zu einem klaren Fazit: Illustrator lebt!

Illustrator - ein Auslaufmodell? Von Monika Gause

Die entsprechende Cleverprinting-Umfrage zu Illustrator wurde seinerzeit angeregt diskutiert. Das Ergebnis, dass die meisten Teilnehmer der Umfrage Illustrator wenigstens noch alle paar Tage nutzen, überrascht mich nicht. Werfen wir einen Blick zurück:

Mitte der 90er Jahre habe ich einige Zeit gutes Geld mit der Illustration von Büroartikeln in FreeHand verdient. Das war nicht nur ein stilistisches Merkmal der entsprechenden Prospekte, sondern es war für den Auftraggeber günstiger, als die Objekte professionell zu fotografieren. Fotografieren und das anschliessende Digitalisieren der Fotos war zu der Zeit aber nicht nur sehr teuer sondern es wäre auch eine zeitraubende Angelegenheit geworden und hätte sehr viel mehr Speicherplatz gebraucht. Der war ebenso knapp wie die Ressourcen (Arbeitsspeicher und Prozessoren) der Belichtungsmaschinen oder Drucker. Inzwischen würde daran niemand mehr denken. Selbst mit semiprofessionellen Kameras und einem kleinen Lichtzelt könnte man heute Fotos in einer für diesen Zweck ausreichenden Qualität produzieren.

Automatisierte Vektorgrafik

Andere klassische Anwendungsbereiche der Vektorgrafik verlagern sich ebenfalls zu alternativen Lösungen. Auch wenn ein Großteil der Infografik noch als Vektorgrafiken erstellt wird, entwickeln sich selbst hier andere Bedürfnisse. Auf der einen Seite kommen mehr 3D-Programme zum Einsatz, es werden Werkzeuge und Visualisierungen angewandt, die nicht den typischen Infografik-Look haben. Beispiele dafür finden sich u.a. jede Woche in der ZEIT. Auf der anderen Seite entwickeln Datenjournalisten mehr und mehr eigene Tools in speziellen Umgebungen für eigene Zwecke. Große Datenmengen müssen zunächst überhaupt ausgewertet werden, bevor man visualisieren kann, was man aussagen möchte. Diese komplexen Analysen können in Illustrator nicht durchgeführt werden. Software wie JQuery, Processing oder andere kann problemlos ebenfalls Vektorgrafik ausgeben, die sich nicht nur im Web einsetzen, sondern auch drucken lässt. Illustrator dagegen mangelt es selbst an Möglichkeiten, einfache Diagramme optisch auch nur an mittelmäßig anspruchsvolle Gestaltungskonzepte anzupassen, ohne deren Editierbarkeit zu verlieren. Hier einige Beispiele, wie automatisierte Vektorgrafik erstellt wird, beispielsweise Charts: http://infogr.am/

Gestaltete Kartogrphie vs. generische Kartographie

Ein weiterer großer Bereich für Vektorgrafik ist die Kartografie und Anfahrtspläne. Nachdem in fast jedem Fahrzeug ein Navigationsgerät installiert ist, scheint der Bedarf zunächst nicht mehr so groß zu sein wie noch vor wenigen Jahren. Trotzdem findet man immer noch auf einem Großteil der Websites, in Prospekten, Konferenzunterlagen und dergleichen eine Anfahrtsskizze. Gut gemacht vermittelt sie nicht nur ein Gefühl für den Ort, sondern man kann darin die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Wesentliche fokussieren und Dinge hervorheben, auf die besonders geachtet werden muss. Diese Leistung bringt derzeit kein Navi und auch fertige Karten z.B. aus OpenStreetMap müssen zu diesem Zweck angepasst werden, etwa mit Illustrator. http://www.openstreetmap.de

Der Trend zum schlichten Logo

Ich merke ebenfalls, dass Illustrator-Trainings und -Bücher weniger stark nachgefragt werden. Kann man daraus aber wirklich den Schluss ziehen, dass das Programm nicht mehr gebraucht wird? Sicher lassen sich auch in InDesign ein paar Formen mit dem Pathfinder zusammenbasteln. Einen Zeichenstift und eine Ebenen-Palette hat er auch. Und wenn man sieht, was sich selbst große Firmen als Logo-Redesign "gönnen" (Stichwort ebay), mag man gelegentlich auf den Gedanken kommen, dass InDesign selbst für diese Aufgabe eigentlich überdimensioniert ist:

Wer allerdings mehr als ein Logo im Jahr gestaltet, das die Komplexität des neuen ebay-Logos auch nur wenig übersteigt, dem fehlen in InDesign schon ganz einfache Dinge wie das Umwandeln einer Kontur in eine Fläche. Auch InDesigns Pathfinder sind ja ganz nett, aber wer einmal entdeckt hat (z.B. in einer Schulung), wie mächtig die gleichnamige Palette in Illustrator ist, dem werden in InDesign wesentliche Elemente fehlen. Gleiches gilt für die Ebenen-Palette. Logos wie sie etwa auf Lebensmittelpackungen (aber nicht nur dort) gängig sind, mit Schatten, Vertiefungen, Reliefs, lassen sich in InDesign nicht oder zumindest nicht effizient erstellen.

Komplexe Layout- und Grafikfunktionen

Viele weitere Dinge - selbst aus dem Layoutbereich - bietet InDesign ebenfalls nicht, wie beispielsweise besondere Umrandungen, Mehrfachkonturen, Vektor-Effekte, Verzerrungshüllen und die Möglichkeit, Guillochen zu erstellen oder eine Pfad-verschieben-Funktion. Und das ist nur ein Teil der Funktionen, nach denen z.B: in Anwenderforen regelmäßig gefragt wird.

Um mit Vektorobjekten wirklich effizient (d.h. vor allem editierbar) zu arbeiten, ist jedoch eine Funktion ganz zentral: Aussehen-Eigenschaften. Die komplexen Aussehen-Eigenschaften, die Illustrator bietet, fehlen mir in InDesign selbst für die klassischen Aufgaben des Programms an allen Ecken und Enden. Man könnte damit jedoch auch Dinge anrichten, die - unbeabsichtigt angewandt auf die Ebenen aller 300 Seiten eines Dokuments - InDesign wohl an seine Grenzen führen würden. Beispiele gefällig? Schauen Sie mal in den Illustrator-Programmordner, und dort in den Ordner "Coole Extras". Öffnen Sie mal die Beispieldateien, sehen Sie sich die Ebenen oder den Umrissmodus an: So komplexe (und schöne!) Grafiken gehen nur in Illustrator.

Im Grunde genommen sind wir Anwender alle nicht ganz frei davon, möglichst viele Aufgaben mit der Software auszuführen, die gerade geöffnet ist oder die wir beherrschen. So kommt es, dass Rechnungen in Illustrator geschrieben werden, Flyer in Photoshop entstehen und Logos eben in InDesign. Bis zu einem gewissen Grad und in bestimmten Arbeitsprozessen eines Einzelkämpfers mag das sogar effizient sein. Verallgemeinern würde ich es trotzdem nicht.

FAZIT: Illustrator lebt!

Gerade Illustrator ist in vielen Spezialdisziplinen im Einsatz, deren Vertreter oft sehr unterschiedliche Teilmengen seiner Werkzeuge und Funktionen nutzen, diese aber dafür umso intensiver - Illustratoren malen z. B. frei mit Grafiktabletts oder setzen individuelle Skripte ein, um Formen zu generieren. Immer wieder sorgen neue Designtrends oder technische Entwicklungen für eine hohe Relevanz, aktuell z.B. Flat Design und die neue Bedeutung von SVG im Webdesign. Dazu kommt, dass es wenig sinnvoll ist, ohnehin sehr komplexe Programme wie InDesign oder Photoshop noch um Funktionen zu erweitern, die für Illustrator-Anwender unverzichtbar sind. Es würde ein Programm wie InDesign sowohl in seiner Bedienung als auch in seiner Architektur sehr unhandbar machen, wenn man darin Illustrators komplexe Aussehen-Eigenschaften anwenden könnte (auch wenn InDesign nur ein Bruchteil davon vielleicht gut zu Gesicht stehen würde). Ganz zu schweigen von Pinseln oder Verlaufsgittern.

Nicht zu vergessen der Marketingaspekt: Mit ihrem Produktportfolio will Adobe alle Bereiche des Publishingprozesses abbilden. Dazu gehört auch ein Vektorpogramm. Copyright 2013 Monika Gause / Cleverprinting.de.

Ist Illustrator weitestgehend überflüssig? Oder lebt Illustrator? Wird Adobe die Software auch in fünf Jahren noch im Portfolio haben? Wie sehen Sie die Sache?

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>>> High-End-Bildretusche und High-End-Composings mit Adobe Photoshop

Am 16. und am 17. Oktober findet in München unsere vielleicht spannendste Schulung statt: High-End-Bildretusche und High-End-Composings mit Adobe Photoshop. Die eintägige Schulung (an beiden Tagen das gleiche Programm) ist ein echtes Know-how-Feuerwerk, viele Teilnehmer dieser Schulung waren absolut begeistert. Unser Seminar zeigt dem Teilnehmer, wie professionelle Composings vorbereitet und umgesetzt werden. Neben den Werkzeugen und Arbeitsweisen erlernt der Teilnehmer auch viele Tricks und Kniffe, die vom Trainer in vielen Berufsjahren entwickelt wurden. Hier mal ein Vorher/Nachher:





Es sind für beide Termine noch Plätze frei, mehr Infos finden Sie hier

http://www.cleverprinting.de/photoshop-high-end.html

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>>>> PDF-Preflight und PDF-Bearbeitung mit PitStop 11

Der Adobe Acrobat Professional bietet Ihnen viele Möglichkeiten, PDFs zu überprüfen und zu editieren. Wer jedoch tagtäglich mit PDF-Druckdaten zu tun hat, der kommt an dem Programm PitStop nicht vorbei.

Enfocus PitStop ist ein Zusatzmodul für Adobe Acrobat Professional. Es ermöglicht Ihnen, mit vor- oder selbstdefinierten Kontrollprofilen PDFs auf nahezu jeden erdenklichen Fehler hin zu überprüfen.

Mit PitStop können alle für den Druck relevanten Parameter, wie Farbräume, Seitenformate, ICC-Profile, Schriften, Bildkompressionen etc. geprüft werden. Selbstdefinierte Kontrolllisten können unter auftrags- oder kundenbezogenen Namen abgespeichert und so immer wieder verwendet werden. PitStop bietet Ihnen neben der Fehlersuche auch die Möglichkeit, Probleme und Fehler in PDFs automatisch zu korrigieren. Auch die manuelle Bearbeitung von PDFs ist mit diesem Programm möglich. Sie können einzelne Objekt auswählen, sich deren Eigenschaften anzeigen lassen und ggf. ändern. Sie können Farben von RGB in CMYK konvertieren usw. PitStop-Server ermöglicht es zudem, alle Überprüfungen und Änderungen vollautomatisch via Hotfolder durchzuführen.

Die Möglichkeiten von PitStop gehen Weit über die Bordwekzeuge des Acrobat Profesional hinaus. Besonders für Druckereien, Werbeagenturen und PrePress-Dienstleister ist dieses Programm ein absolutes Muss!

http://cleverprinting.de/pitstop.html



 

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