Der Cleverprinting-Newsletter 2010

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Das PANTONE Goe System

UPDATE vom 11.09.2013: Dieser Beitrag stammt vom Oktober 2008. Bitte lesen Sie zum Thema Goe auch das Update vom September 2013: Pantone Goe - eine kritische Bilanz

Seit 1963 sorgt das PANTONE System für einen Farbstandard, mit dem weltweit Farben ausgewählt und kommuniziert werden können. PANTONE-Farbfächer bieten Designern dabei eine einfache und sichere Möglichkeit, Farben auszuwählen zu bestimmen. Druckereien können diese Farben anschließend im Druck verwenden.

Allerdings hat sich in den Vergangenen Jahren viel in der Drucktechnik verändert und PANTONE hat daher seit Ende letzten Jahres ein überarbeitetes System im Angebot: Das PANTONE Goe System. Was ist anders an diesem System und was passiert mit dem "alten" PANTONE-System? Unser Sonder-Newsletter geht diesen Fragen nach und stellt Ihnen das neue PANTONE Goe System vor.

Das "alte" PANTONE Matching System

Das Arbeitsumfeld von Designern und Druckern sah vor rund 45 Jahren noch ganz anders aus als heute. Designer arbeiteten nicht am Computer, es gab keine Grafik- und Designsoftware, keine Tintenstrahldrucker und keine digitale Computer-to-Plate-Belichtung. Man arbeitete stattdessen mit farbigen Papierbeispielen, Markern, handgezeichneten Druckvorlagen und Drucktypen oder filmbasierten Rastern. Es war schwierig, Farben verbindlich zu beschreiben und zu definieren. Design und Druck wichen daher häufig voneinander ab.

Pantone-Gründer Lawrence Herbert erkannte seinerzeit den Bedarf an einem Farbstandard und entwickelte das PANTONE-System, kurz PMS (Pantone Matching System). Mit Hilfe von standardisierten Farbdefinitionen konnten Designer und Drucker erstmals miteinander Farben kommunizieren, Farbüberraschungen beim Druck blieben so aus. Das PANTONE-Matching-System hat sich daher weltweit zum Standard in Sachen Farbkommunikation entwickelt.

Ein Standard von 1963?

Seit der Gründung von PANTONE hat sich die Druckindustrie stetig weiterentwickelt. Colormanagement ist ein großes Thema, Drucken nach dem "Prozess-Standard-Offsetdruck" hat in viele Druckereien Einzug gehalten. An einen modernen Farbstandard werden daher neue Anforderungen gestellt: Während sich Designer vielfältige Farben und eine einfache Farbkommunikation wünschen, favorisieren Drucker eine einheitliche Schichtdicke zwischen den verschiedenen Farben. Die Druckfarbenhersteller wiederum fordern einfache Rezepturen zum Mischen der Sonderfarben und die Papierhersteller empfehlen, das neue System auf besser verfügbares Papier zu drucken.

Das PANTONE Goe System

Auf Grundlage dieser weit reichenden Anforderungen entstand das neue PANTONE Goe System. Es trägt nicht nur den Anforderungen der Designer und Drucker Rechnung, sondern berücksichtigt auch die Belange der Druckfarben- und Papierhersteller. Das PANTONE Goe System umfasst insgesamt 2.058 neue PANTONE-Farben, die intuitiv und nach Farbfamilien chromatisch angeordnet sind (das Pantone Matching System umfasst lediglich 1.114 Farben). Das ermöglicht eine einfache, genaue und medienübergreifende Farbauswahl und Spezifizierung. Trotz der deutlich erweiterten Farbpalette arbeitet das neue System mit nur zehn Basisfarben (aus denen alle 2.058 Goe-Farben zusammengemischt werden) sowie einem PANTONE Clear.

Neue Rezepturen und Farbnamen

Eine Sonderfarbe wird aus maximal zwei Basisfarben unter Zufügung von PANTONE Black beziehungsweise PANTONE Clear gemischt. Mit dieser Entwicklung kommt PANTONE den Druckfarbenherstellern entgegen, die einfache Rezepturen für die Mischung der Sonderfarbe benötigen. Zudem sind die neuen PANTONE Basisfarben mit verbesserter Echtheit ausgestattet und halten den heutigen Anforderungen von Veredelungen mit wasserbasierten oder UV-Lacken stand. Das mischen der fertigen Farbe aus dem Goe-System übernimmt dabei in der Regel ein Farbhersteller, die Druckerei kauft wie gewohnt eine einzelne Farbe. Es besteht für die Druckereien jedoch auch die Möglichkeit, nur die Basisfarben anzuschaffen und bei Bedarf einzelne Goe-Farben selbst anzumischen.

Hier ein Beispiel, wie die neuen Pantone Goe-Farben benannt sind:

PANTONE 4-5-1 C

• Die Nummer 4 am Anfang definiert die Farbfamilie.
• Die Nummer 5 bezeichnet die Seitennummer innerhalb einer Serie
(eine Serie kann aus bis zu fünf Seiten im Farbfächer bestehen).
• Die Nummer 1 zeigt an, wo sich die Farbe auf der Seite befindet und wie hell die Farbe auf der Seite ist (die Nummer 1 ist die hellste Farbe auf der Seite und die Nummer 7 die dunkelste).

Aber Achtung: Die Farbnamen der zwei Systeme sind nicht "kompatibel" zueinander! Ein Pantone 451 C unterscheidet sich von einem Pantone 4-5-1 C! Farben aus dem neuen Goe System erkennen Sie an den Trennstrichen zwischen den Nummern.

Vorteil Nr. 1: Mehr Farben, neue Farben

Im Gegensatz zum bewährten PANTONE System bietet das neue PANTONE Goe System eine größere Farbauswahl – mehr neutrale Farben und mehr Zwischenfarben. Es gibt viele neue Farben, einige Farben aus dem herkömmlichen PMS sind weggefallen. Die Goe-Farben werden in einem völlig neuen Nummerierungssystem katalogisiert, dadurch lassen sich die Farben schneller auswählen und bestimmen. Jede Seite des Fächers enthält sieben Farben, und jede wird anhand einer individuellen Nummer, der Mischformel für die Basisfarben und den sRGB-Werten beschrieben.

Vorteil Nr. 2: Einheitliche Schichtdicken

Auch den Anforderungen der Drucker wird im neuen PANTONE Goe System Rechnung getragen. Alle 2.058 Sonderfarben sind so entwickelt, dass sie mit einer einheitlichen Schichtdicke von 1,3 g/m2 gedruckt werden (die "alten" Pantonefarben wurden mit unterschiedlichen Schichtdicken gedruckt, was häufig zu Problemen führte). Neben einer besseren Kontrolle auf der Druckmaschine sorgt dies für erheblich kürzere Trocknungszeiten. Auch kann der Drucker für jede gedruckte Farbe die gleichen Farbeinstellungen verwenden. Das spart Farbe und vor allem Einrichtezeit.

Nachteil: Zwei Pantone-Systeme?

Pantone entschied sich bewusst dafür, das bestehende PANTONE System nicht einfach zu erweitern, sondern eine neue Lösung zu entwickeln. Ein seit Jahren etabliertes System grundlegend zu verändern wäre ein heikles Unterfangen, denn Farbaufbau und -struktur innerhalb des Systems können darunter leiden. Zudem haben etliche Firmen weltweit ihre CI-Farben aus dem herkömmlichen PANTONE Matching System gewählt, eine Änderung an diesem System könnte also auch hier für weit reichende Folgen haben.

Pantone hat sich daher entschlossen, zunächst beide Systeme parallel am Markt zu belassen. Für Kunden, die noch mit dem PANTONE Matching System arbeiten, gibt es weiterhin Farbfächer, Druckfarben usw.

Für Kunden, die mit dem neueren Goe-System arbeiten wollen, gibt es den PANTONE GoeGuide, PANTONE GoeSticks und myPalette - eine neuartige Software, die die intuitive Gestaltung von Farbpaletten ermöglicht (Anm.:Das Anzeigenmotiv mit der Erdbeere spiegelt den GoeCube wieder, einen Schuber zur Aufbewahrung und Ausstellung der Goe-Komponenten).

Goe in der Praxis

Druckereikunden und Agenturen, die Panonefarben aus dem herkömmlichen PANTONE Matching System verwenden, können also unbesorgt sein - es wird das PMS wohl auch weiterhin geben.

Wir empfehlen jedoch allen Werbeagenturen, bei neu zu entwickelnden Logos und CI-Konzepten ausschließlich auf das neue Goe-System zu setzen. Bereits heute lassen sich so CI-Farben verlässlicher als bisher sicherstellen. Zudem sind so entwickelte CIs auf lange Sicht vor Veränderungen durch einen eventuellen Wegfall des herkömmlichen PANTONE Matching System geschützt.


UPDATE vom 11.09.2013:
Dieser Beitrag stammt vom Oktober 2008. Bitte lesen Sie zum Thema Goe auch das Update vom September 2013: Pantone Goe - eine kritische Bilanz

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